Als München fast überfahren wurde

Vor 50 Jahren stoppten Bürger den »autogerechten« Ausbau der Landeshauptstadt

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Schnellstraße statt Viktualienmarkt, kreuzungsfreie Stadtautobahnen über Altstadtdächern - wenn der Stadtentwicklungsplan von 1963 umgesetzt worden wäre, sähe München trostlos aus. Ein Rückblick nach 50 Jahren.

Natürlich verkauft Uwe am Stand Nr. 37 auf dem Münchner Viktualienmarkt vor allem eines: Kartoffeln. Steht doch auch auf dem Schild »Uwe’s Kartoffelstandl« - und so kann man hier an der Frauenstraße Erdäpfel aller Farben und Sorten kaufen. Und auch alle anderen Zutaten für eine anständige Brotzeit findet der Münchner am Viktualienmarkt im Herzen der Stadt. Manche schwören, die Weißwürste würden dort am besten schmecken, andere schätzen dort das Weißbier unter freiem Himmel - ein kleines, urbanes Paradies in der Altstadt.

Und dass alles so ist, hat viel mit Karl Klühspies zu tun. Denn ihm ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass der Münchner Stadtentwicklungsplan von 1963 nicht realisiert wurde. Denn dann gäbe es hier weder die Kartoffelhandlung noch Weißwürste oder Weißbier. Sondern eine mehrspurige Schnellstraße.

Fünfzig Jahre ist es nun her, dass der Münchner Stadtrat den Stadtentwicklungsplan von 1963 genehmigt hatte. ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.