Laotische Wachstumsprobleme

Motor brummt, doch nicht alle kommen voran

  • Alfred Michaelis, Vientiane
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die laotische Nationalversammlung, die früher selten von sich reden machte, wird zunehmend agil, wie sich bei der jüngsten Tagung zeigte.

Thongsing Thammavong, Premierminister der Demokratischen Volksrepublik Laos, geht auf die 70 zu. Doch der Lehrer aus dem laotischen Norden hält sich stets straff, fast wirkt er ein wenig hölzern. Seine Rede vor der Nationalversammlung verliest er recht emotionslos. Dabei legt er Zahlen vor, die andere Regierungschefs neidisch machen. Zur Halbzeit des Fünfjahrplans 2011-2015 verkündet er ein jährliches Wirtschaftswachstum von 8,2 Prozent. Zum Ende des Fiskaljahrs im September wird das jährliche Pro-Kopf-Einkommen auf umgerechnet 1154 Euro gestiegen sein. Laos kommt dem Ziel, bis 2020 den Kreis der ärmsten Länder der Erde zu verlassen, wieder ein Stück näher. Auch eine Staatsverschuldung von 2,5 Prozent wäre andernorts eine Traumzahl. Getrieben wird das Wachstum von der raschen Industrialisierung. Die Industrie wuchs seit 2011 mit jährlich 13,7 Prozent deutlich schneller als andere Sektoren, Bergbau und Energie sind ihre Motoren.

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