Die Motivatorin des Fräulein-Rudels
Barbara Geiger bringt »Brehms Tierleben« auf die Bühne
Eines Nachts hatte Barbara Geiger nichts mehr zu lesen. Wie einschlafen, ohne zuvor gelesen zu haben? Im Nachlass des Vaters stand »Brehms Tierleben«. Sie griff einen Band. Viel erwartete sie nicht. Sie las. Sie las sich fest. Sie verliebte sich in Alfred Edmund Brehms köstliche, anschauliche Sprache. »Der Wolf hat etwa die Gestalt eines großen, hochbeinigen, dürren Hundes, welcher den Schwanz hängen lässt, anstatt ihn aufgerollt zu tragen. Bei schärferer Vergleichung zeigen sich die Unterschiede namentlich in folgendem: der Leib ist hager, der Bauch eingezogen; die Beine entsprechen diesem Leibesbaue; der langhaarige Schwanz hängt bis auf die Fersen hinab; die Schnauze erscheint im Verhältnis zu dem dicken Kopfe gestreckt und spitzig; die Augen stehen schief, die Ohren immer aufrecht.«
Der Schauspielerin und Regisseurin Barbara Geiger, geboren 1966, aufgewachsen im bayrischen Grafenau, macht es, wie sie sagt, keine Freude, »n...
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