Sündenbock für die Wall Street

Ex-Banker wegen Irreführung der Anleger verurteilt

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ein New Yorker Gericht hat den ehemaligen Goldman-Sachs-Händler Fabrice Tourre wegen Betruges schuldig gesprochen. »Fabulous Fab« soll Investoren betrogen und irreführende Informationen gegeben haben.

US-Gerichte arbeiten die betrügerischen Geschäfte vor und während der Finanzkrise ab 2008 auf. Die Geschworenen eines Bundesgerichts in Manhattan sprachen jetzt den früheren Wertpapierhändler Fabrice Tourre schuldig, Investoren irregeführt und betrogen zu haben. Dabei ging es um eine Milliarde Dollar, um die die Düsseldorfer IKB-Bank und die niederländische ABM Amro geprellt wurden. Der zur Tatzeit 28-jährige Tourre war Händler bei Goldman Sachs. Zwar gehört er der Bank nicht mehr an, dennoch übernahm sie seine Anwaltskosten. Das Betrugsverfahren gegen den Wall-Street-Händler ist ein Schlüsselprozess gegen Verantwortliche für Milliardenverluste der Anleger. Dennoch gilt »Fabulous Fab«, wie sich Tourre bei Goldman Sachs selbst nannte, nur als Sündenbock - die Verantwortlichen in den Chefetagen werden weiter nicht belangt.

Tourre verließ das Gericht als freier Mann, da es sich um einen von der Börsenaufsicht SEC angestrengten Zi...


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