Der Sog in die Tiefe

Einzigartige Kunstattraktion: Die Höhler-Biennale. Zum sechsten Mal in Gera

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Dieser leise, unheimliche Ton, der, sich an den Gewölbewänden aus Haustein verstärkend, dem Besucher ins Ohr, in die Adern, in alle Körperfasern zieht. Dieses übermannshohe Flimmerwesen, das aus seiner glitschigen Kellerwand-Nische heraus in die Augen zwickt. Dieser perlfarbene Strom überm holprigen Lehmboden, der den eigenen Schritt beim Durchlaufen der engen, niedrigen Fluchten noch unsicherer macht - nichts ist vergessen. Wer vor vier Jahren also das »Klagelied eines austrocknenden Wasserrohres« gehört oder, zwei Jahre darauf, die chinadrachenprächtige »Löffelrebe« bestaunt hat, sich schon 2003 dem gleißenden »Styx, Fluss der Angst und Hoffnung« gegenübersah, den hat jedes Mal an einem außergewöhnlichen Ort ein außergewöhnliches Kunsterlebnis verzaubert: Er war Besucher jeweils einer der Höhler-Biennalen in Gera. War in Dialog getreten mit einer schimmernden Klanginstallation von Matthias von Hintzenstern, einer bunt beleuchteten...


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