Wichtigster Erfolg: Routine

Das Münchner NSU-Verfahren macht Sommerpause

Im sogenannten NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München fand gestern der letzte Verhandlungstag vor der Sommerpause statt. Es war der 32. Der Prozess ist nach anfänglichen medialen Aufgeregtheiten und juristischen Scheinkämpfen in Routine versunken. Das kann hilfreich sein.

Die NSU-Prozessroutine hat vor allem dazu geführt, dass falsche Erwartungen in Richtung gesellschaftlicher Aufarbeitung des Rechtsterrorismus verebbt sind. Dazu kann ein Gericht nur begrenzte Beiträge liefern. In München geht es um die individuelle Schuld von Beate Zschäpe als mutmaßlichem Mitglied der sogenannten Zwickauer Zelle sowie um die Tatbeiträge von vier Unterstützern des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU).

Eigentlich sind 14 Fälle zu verhandeln: zehn Morde vor allem aus rassistischen Motiven, zwei Bombenattentate, eine Brandstiftung, diverse Raubüberfalle. Gestern war als Zeuge ein Rechtsmediziner geladen, der die Leiche des 25-jährigen Mehmet Turkut untersucht hatte. Der junge Türke war 2004 in einer Rostocker Döner-Imbissbude hingerichtet worden. Zudem waren sechs Polizisten bestellt, die ab 2005 im Mordfall Ismail Yasar in Nürnberg ermittelten.

Wer geglaubt hatte, dass der Prozess wie ursprünglich ge...


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