Landrat kämpft um Freispruch

Berufungsverfahren zum Müllskandal in Sachsen-Anhalt begann

  • Hendrik Lasch, Stendal
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Landrat des Jerichower Landes ficht ein Urteil wegen einer Falschaussage an, bei der es um den Müllskandal in Sachsen-Anhalt geht. Weil der Skandal auch Ministerpräsident Haseloff erreicht hat, stößt der Prozess auf reges Interesse.

Zwei Kameras und ein Dutzend Journalisten - das ist nicht wenig für eine Verhandlung am Landgericht Stendal, bei der es um ein Urteil wegen einer Falschaussage geht. Zwar ist der Mann, der sich gegen diesen Schuldspruch wehrt, nicht unbekannt: Lothar Finzelberg ist als Landrat im Jerichower Land ein wichtiger Kommunalpolitiker. Dass der Prozess gestern so gut besucht war, liegt aber daran, dass die verhandelte Causa mittelbar auch einen mächtigeren Landespolitiker betrifft: Reiner Haseloff, den CDU-Regierungschef von Sachsen-Anhalt.

Ermittlung gegen Haseloff

Im Prozess geht es um einen Müllskandal, der in Sachsen-Anhalt hohe Wellen schlug und den ab 2008 ein Untersuchungsausschuss im Landtag aufzuklären suchte. Unter anderem soll in Tongruben in Vehlitz und Möckern, beide im Jerichower Land, illegal Müll entsorgt worden sein - 170 000 Tonnen in Möckern. Finzelberg wurde im Mai 2009 vom Ausschuss als Zeuge gehört. Zwei Jahr...


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