J + P = Love

Jochen Schmidts Roman »Schneckenmühle«

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Wer Jochen Schmidt aus seinen Büchern und Feuilletons kennt, oder von seinen wöchentlichen Auftritten bei der Berliner Lesebühne »Chaussee der Enthusiasten«, der ahnt schnell, wo das Wort »verschmitzt« seine Wurzel hat. Nur verzeichnet der Duden es in fehlerhafter Orthografie; selbstverständlich müsste es mit »dt« geschrieben werden.

Dem Schriftsteller haftet eine sympathische Schüchternheit an, die er aber selbstbewusst nach draußen trägt. Schmidts Erkennungszeichen ist das nahezu hypochondrische Hineinlauschen in die Innenräume seiner ureignen Körper- und Hirnuntiefen. Dort lagert noch in den entlegensten Falten ungeheuer viel Unrat (und noch mehr Rat), der sorgsam sortiert hervorgekehrt werden muss. Die gewitzte Literarisierung von Erlebtem, Gefühltem und Gedachtem beherrscht dieser Autor wie kaum einer. Schmidts Schreiben ist harte Entinnerungsarbeit. Deren Produkte erwecken den Anschein heiterster Leichtigkeit, wiegen abe...


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