In Beton gemeißelt: Wer muckt, fliegt raus

Hungerlöhne in Mindener Betonwerk

Sie liefert Betonfertigteile für Großprojekte, wirbt mit Kompetenz, Qualität und »hochmotiviertem Personal«. Hochwertig bezahlt aber wird bei der Nienburger BKM Bau offenbar nicht: Mit »Hungerlöhnen« sollen die Arbeiter eines polnischen Subunternehmens abgespeist worden sein. Dessen Leitung dementiert energisch.

Wo noch bis 2005 mehr als 30 tariflich entlohnte Arbeiter beim Bauunternehmen Ernst Rathert beschäftigt waren, stellen jetzt 20 polnische Betonbauer die Fassadenplatten und Stützen der BKM Bau her - für einen »Hungerlohn«, wie Gianpaolo Mosca, Sekretär der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, feststellt. Bis zu 240 Stunden im Monat arbeiten die Beschäftigten des Warschauer Baukonzerns Budimex nach seinen Informationen, nach Erkenntnissen der IG BAU auch an Sonn- und Feiertagen. Dafür sollen die über einen Werkvertrag beschäftigten Bauleute 19 Zloty pro Stunde verdienen, gemäß aktuellem Wechselkurs gerade einmal 4,50 Euro.

»Eine Schande«

Bekannt wurden die Vorwürfe durch einen Betonbauer, der seit September 2011 für Budimex arbeitet und laut Mosca schon beim vorigen Arbeitgeber um seinen Lohn betrogen wurde. Als der Pole Mitte Juli über die Gewerkschaft anfragte, ob und wie denn die vielen Überstunden bezahlt werden, d...


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