110: Keine Hilfe unter dieser Nummer!

NRW-Polizeichefs wollen Pflichten reduzieren

Ein Papier mit 33 Sparvorschlägen von Polizeichefs aus Nordrhein-Westfalen schlägt Wellen: Werden Opfer von häuslicher Gewalt künftig allein gelassen? Gilt bei Ruhestörung demnächst das Recht des Stärkeren?

»Aufgabenkritik« heißt die spezielle Sportart, in der sich Polizeipräsidenten aus sechs nordrhein-westfälischen Großstädten seit einiger Zeit üben. Die Polizeichefs von Düsseldorf, Köln, Dortmund, Aachen (alle SPD), Münster (Grüne) und Essen (etwaige Parteimitgliedschaft unbekannt) stellen bisherige polizeiliche Pflichten auf den Prüfstand. Glaubt man Medienberichten, die sich auf ein internes Papier berufen, ging es in der Runde der Behördenleiter recht tabulos zu.

Doch fragen sich die Spitzenbeamten nicht, warum ihre Mannen fast jedes Wochenende in Vielhundertschaft-Stärke Nazis die Straße frei räumen oder harmlose Cannabis-Produkt-Konsumenten kriminalisieren müssen. Nein, zu den 33 Aufgaben, die in der Kritik stehen, zählt insbesondere das Ausrücken bei Ruhestörungen oder häuslicher Gewalt. Letzteres schlug d...


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