Mast und Mist

Im brandenburgischen Steinhöfel wird eine riesige Hähnchenfabrik geplant. Bürger wehren sich

»Dass es stinken könnte, das ist die eigentliche Angst, die in der Gemeinde umgeht.« Renate Wels  Bürgermeisterin, parteilos
»Dass es stinken könnte, das ist die eigentliche Angst, die in der Gemeinde umgeht.« Renate Wels Bürgermeisterin, parteilos

Der gemeine Bratvogel wird hierzulande seit uralten Zeiten geschätzt. Auch bei der Witwe Bolte. »Ihrer Hühner waren drei und ein stolzer Hahn dabei«, hieß es vor beinahe 150 Jahren bei Wilhelm Busch. »Sie, die einst in schönen Tagen bald im Hofe, bald im Garten lebensfroh im Sande scharrten.« Max und Moritz hatten das Federvieh gemeuchelt, hernach durch die Esse aus der Pfanne geangelt und sich an ihm gütlich getan. Diese bösen Buben gibt es längst nicht mehr. Immer seltener auch Misthaufen, von denen herab Hähne krähen. Biedere Ställen wurden allzu häufig durch industrielle Mastanlagen ersetzt.

Eine solche Hähnchenfabrik soll jetzt in der Nähe von Tempelberg entstehen, einem Ortsteil Steinhöfels im Brandenburger Landkreis Oder-Spree. 4,5 Millionen Euro will man investieren. Den Antrag stellte die Charlottenhofer GmbH. Sie gehört zum Rittergut Komturei Lietzen, das sich wiederum im Besitz derer von Hardenberg befindet, einer a...


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