Erste Hilfe ohne Chipkarte

Eine Ambulanz in Mainz versorgt nichtversicherte Patienten

  • Karsten Packeiser, epd
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Mainz gibt es seit drei Monaten eine Ambulanz für Patienten ohne Versicherungsschutz. Der Bedarf ist groß, die Lage der Kranken oft haarsträubend.

Mainz. Vor einiger Zeit saß in Monika Orths Sprechzimmer ein Mann mit einem eiternden Geschwür am Bein, das er notdürftig mit Klopapier verbunden hatte. »Wie der sich überhaupt noch fortbewegen konnte, ist mir ein Rätsel«, sagt die Ärztin. Wer ihr zuhört, kann manchmal nicht recht glauben, dass sie von Erlebnissen mitten aus dem wohlhabenden Rhein-Main-Gebiet berichtet. Statt ihren Ruhestand zu genießen, hilft Orth schon viele Jahre lang Menschen, die nicht in eine gewöhnliche Arztpraxis gehen können. Seit drei Monaten behandelt sie Patienten ohne Krankenversicherung auch in einer Ambulanz des Mainzer Vereins »Armut und Gesundheit«.

Fünfzehn Mediziner arbeiteten bereits ehrenamtlich mit, berichtet der Vereinsvorsitzende Gerhard Trabert. Weitere Fachärzte behandeln die Patienten bei Bedarf kostenlos in ihren Praxen weiter. Immer wieder gelingt es dem Verein auch, schwer Kranke in einer Klinik unterzubringen, ehe die Kostenübern...


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