Muslimbrüder weiter im Visier

Ägyptens Übergangsregierung verbietet Medien und bringt neue restriktive Verfassung ins Gespräch

  • Oliver Eberhardt, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ägyptens Übergangsregierung geht weiterhin mit ganzer Härte gegen Islamisten vor. Die Luftwaffe bombardierte mehrere Dörfer auf dem Sinai. Ein Fernsehsender wurde verboten, weil er zu Gewalt angestachelt haben soll. Außerdem legten die neuen Machthaber den Entwurf für eine neue Verfassung vor: Religiöse Parteien sollen künftig verboten werden.

Es war die größte Militäroperation auf der Sinai-Halbinsel seit dem Abzug Israels 1981. Stundenlang bombardierte die Luftwaffe vor allem im Norden des Wüstengebietes Dörfer, deren Bewohner militanten Islamisten Unterschlupf gewährt haben sollen, aber auch Tunnel zum palästinensischen Gebiet Gaza-Streifen. Sicher ist, dass es dabei Tote gegeben hat. Doch wie viele, darüber gibt es keine zuverlässigen Angaben.

Der Militäreinsatz habe das Ziel, die Sicherheitslage in der Region nachhaltig zu verbessern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kairo. In den vergangenen Wochen hatte es in der Region immer wieder Anschläge gegeben. Zuletzt waren bei einem Angriff auf einen Konvoi 24 Polizisten ums Leben gekommen.

Die Operation war zuvor mit dem Nachbarland Israel abgesprochen worden, wie beide Regierungen bestätigen. Denn der Friedensvertrag von Camp David regelt eigentlich rigoros, wie viele Sicherheitskräfte mit ...


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