Folge 10: SOLIPARTY (..., die)

  • Lesedauer: 1 Min.

»Wer nicht feiert, hat verloren.« Der Satz hat Tradition und ist nicht selten das inoffizielle Motto von »Solidaritätsveranstaltungen mit feuchtfröhlichem Charakter«, kurz: Soliparty. Gründe, für den guten Zweck zu feiern, gibt es viele: Nach den Massenprotesten gegen den Dresdner Neonaziaufmarsch haben bundesweit Solipartys stattgefunden, um die Kosten fürs »Mobimaterial«, für Plakate, Sitzkissen, Flyer, Buttons usw. zu decken.

Ein weiterer Anlass macht den Namen wohl deutlicher. Von Repression betroffene Genossinnen und Genossen brauchen Unterstützung, sowohl moralische als auch materielle. Wir tanzen mit euch: Von den staatlichen Ermittlungsbehörden in die Zange genommen wird einer, gemeint sind wir alle.

Die Planung einer solchen Feierei artet schnell in ein zeit- und nervenraubendes Unterfangen aus. Club, Djs und Bands müssen gebucht, die Werbetrommel ordentlich gerührt werden. Am Ende stehen jedoch Abende, die nicht selten in die Annalen der organisierenden Gruppe eingehen. Wenn draußen vorm Einlass die Schlange der Wartenden sich einmal um den Block windet und man selbst zwischen Bier und Tanzen noch eine Kassenschicht übernimmt, kommt eine Freude auf, die so manch zähes Plenum und all die Stunden politischer Arbeit aufwiegt. sal

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