Wenn der Vater ein Mörder ist ...

Almudena Grandes: das Spanien der Franco-Zeit aus der Sicht eines Kindes

  • Uli Gellermann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Längst ist der spanische Bürgerkrieg vorbei, jener böse Vorentwurf zum Zweiten Weltkrieg, ein Krieg, der offiziell im April 1939 mit der Niederlage der Republik und dem Sieg der Franco-Faschisten endete.

Almudena Grandes’ Roman »Der Feind meines Vaters« spielt im Sommer 1947. Der kleine Nino erlebt das Andalusien der Grausamkeiten, die andauende Jagd auf die »Roten«, die inzwischen illegalen Verteidiger der Republik, und ihren Widerstand gegen die Falange. Nino ist der zehnjährige Sohn eines Guardia-Civil-Beamten, der Vater ist Mitglied jener franquistischen Mörderbande, deren Uniform verhasst, deren Hände blutbesudelt und deren Gesinnung von Brutalität bestimmt ist. Ninos Familie lebt in einer der vielen Guardia-Kasernen, und der Junge sieht und hört alles: die Folterungen, die Vergewaltigungen, die Morde.

Wie soll ein kleiner Junge, der seinen Vater liebt, begreifen, dass er in den Mord geboren worden ist? Almudena Gra...


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