Eigenständig denken

Konstantin Wecker & Prinz Chaos II. über ihren »Aufruf zur Revolte«

Die Liedermacher Konstantin Wecker (66) und Florian Ernst Kirner alias Prinz Chaos II. (38), beides Ur-Bayern und langjährige Aktivisten gegen Krieg, Verfolgung und Ausbeutung, haben einen Appell an den deutschen Michel verfasst, die Lethargie, den inneren Schweinehund sowie alle Ängste zu überwinden, endlich aufzustehen, und laut und deutlich zu sagen: »Nein! Nicht mit uns!«. Birgit Gärtner traf sie zum Gespräch.

nd: In Ihrem Aufruf werden Missstände angesprochen, die gemeinhin bekannt sind. Warum regt sich dagegen, trotz dieses Wissens, so wenig Widerstand?
Prinz Chaos II.: »Aufruf zur Revolte« ist keine Aufzählung von Missständen. Wir beschäftigen uns stark mit der Frage, warum alles immer wieder zurückmorpht in den glitzernden Morast medialer Nichtigkeiten. Das passiert ja nicht zufällig.

Konstantin Wecker: Trotzdem stimmt natürlich, dass der Widerstand vor allem in Deutschland nicht ansatzweise auf der Höhe dessen ist, was im sechsten Jahr einer Weltwirtschaftskrise nötig wäre. Aber Deutschland ist ja selten Vorreiter der Revolte. Das dauert immer etwas länger hier, bis sich was tut.

In Ihrem Text kommen Sie auch auf das angeblich so anonyme Finanzkapital zu sprechen. So anonym ist das gar nicht, sagen Sie. Wer verbirgt sich dahinter?
K. W.: Na Menschen! Sehr wenige Menschen mit sehr viel Macht und mit sehr viel Geld,...





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