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Tag der offenen Tür im Kanzleramt, Baustellentourismus vor der Grube des Berliner Schlosses - die deutsche Besichtigungskultur strebt zweifellos nach höheren Weihen. Außer dem Bäcker um die Ecke gibt es nur noch wenig, was man nicht unter fachkundiger Führung gründlich anschauen kann. Auf dem Bahnhof im niedersächsischen Uelzen zeigen sie einem für elf Euro sämtliche Ecken der kleinen Reisestation. Wer etwas preiswerter in den Genuss der künstlerischen Leistungen von Friedensreich Hundertwasser kommen möchte, darf für einen Euro die Klos besichtigen. Oder benutzen. Offen bleibt freilich, ob sich nicht hinter der ausufernden Beschaulichkeit ein gefährlicher Trend versteckt. Geöffnete Fahrkartenschalter findet man nämlich im Uelzener Bahnhof nur stundenweise. Und das, obwohl durchaus noch Züge den Wallfahrtsort der Kunstsinnigen passieren. Sind das vielleicht alles Auslaufmodelle? Ist das Kanzleramt in Wirklichkeit gar nicht mehr besetzt? ott

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