Diese Jugend! Union macht das Rennen, Linke bei 7,8 Prozent

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: 2 Min.

Man mag über Projekte wie die U18-Bundestagswahl geteilter Meinung sein. Wie belastbar sind die Zahlen? Wie ernst wird das Ganze genommen? Eine Nachrichtenagentur sprach mit Blick auf die Testabstimmung von Kindern und Jugendlichen jetzt sogar von einer »Spaßwahl«.

Andererseits: Ernsthafter als vieles, was man in diesem Wahlkampf zu sehen bekommt, lässt sich das Ergebnis des Votings schon nennen. Immerhin haben bundesweit rund 150.000 junge Menschen getan, was ihnen das Wahlrecht verwehrt: sich für eine Partei entschieden.

Ziemlich deutlicher Sieger ist die Union mit 27,5 Prozent. Vor ein paar Tagen war hier bereits von einem neuen Konformitätsdruck auf die Jugend die Rede, von verbreiteter Anpassung. Eine direkte Ableitung von Parteineigungen wäre zwar Unfug. Aber immerhin lag vor vier Jahren noch die SPD bei den Jüngeren vorn - wenn auch nur knapp.

2009 erhielten die Sozialdemokraten etwas mehr als 20 Prozent, die Union lag seinerseits mit rund 19 Prozent dahinter und kam sogar noch hinter den Grünen auf Rang drei. Bei der aktuellen U18-Wahl konnte die SPD ihr Ergebnis wiederholen - aber CDU und CSU ihre Beliebtheit bei den Jüngeren offenbar deutlich steigern.

Hinzugewonnen haben auch die Piraten, die 2009 auf 8,7 Prozent kamen und nun bei 12,3 Prozent liegen. Verloren haben hingegen die Grünen und die Linkspartei. 2009 votierten noch über 10 Prozent der unter 18-Jährigen für die demokratischen Sozialisten, das war mit Blick auf das spätere Wahlergebnis von 11,9 Prozent zwar etwas weniger, aber zumindest ein Vorgeschmack.

Dass die Linkspartei ihre Schwerpunkte eher bei den über 50-Jährigen hat und bei den jüngeren Wählerschichten zuletzt meist unterdurchschnittlichen Ergebnisse herauskamen, ist bekannt. Wenn die Partei nun also bei der U18-Wahl 7,8 Prozent erhält, könnte das Ergebnis bei den »Erwachsenen« etwas besser und damit im Bereich des in Umfragen erwarteten ausfallen.

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