»Es gibt nach wie vor Zweifel an Assads Schuld«

CIA-Experte Ray McGovern über die Syrien-Krise, zweifelhafte geheimdienstliche Quellen und Kriegstreiber in den USA

Ray McGovern hat 27 Jahre lang als CIA-Beamter gearbeitet und war während dieser Zeit unter anderem für die morgendlichen Unterrichtungen des Führungsstabs von Präsident Ronald Reagan zuständig. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst zählte er zu den Mitbegründern der Friedensorganisation Veteran Intelligence Professionals for Sanity (etwa: Ehemalige Geheimdienstmitarbeiter für die Vernunft). Mit ihm sprach für »nd« Harald Neuber.

nd: Die Obama-Regierung zeigt sich davon überzeugt, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad chemische Waffen gegen seine Bevölkerung eingesetzt hat. Teilen Sie diese Ansicht?
McGovern: Denis McDonough, der außenpolitische Berater der Regierung, hat für diese These sogar in den sonntäglichen Talkshows geworben. Er sagte wörtlich: »Niemand stellt nun mehr die Geheimdiensterkenntnisse darüber in Frage, dass das Assad-Regime im August chemische Waffen gegen das eigene Volk eingesetzt hat. Die ganze Welt glaubt das.« Später stützte er sich auf den »gesunden Menschenverstand«. Die Geheimdienste arbeiteten schließlich nicht wie ein Gerichtshof, fügte er an.

Den US-Kongress scheint das nicht überzeugt zu haben.
Nein, denn viele Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses hatten ja offensichtlich keine besondere Lust, sich der von McDonough angeführten »ganzen Welt« anzuschließen. Die Serie von Unterrichtungen des Kongresses,...


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