Wintervorbereitungen im Flutgebiet

100 Tage nach dem Deichbruch scheint die Welt in Fischbeck wieder in Ordnung zu sein - doch der erste Eindruck trügt

  • Dörthe Hein, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Fischbeck in Sachsen-Anhalt hat der Flut 2013 ein Gesicht gegeben. Wie ein Wasserfall schoss die Elbe durch den gebrochenen Deich, bis spektakulär versenkte Lastkähne den Fluss bremsten. Doch auch rund 100 Tage nach dem Deichbruch haben die Fischbecker zu kämpfen. Mancher allerdings hat aufgegeben. Inzwischen laufen die Wintervorbereitungen.

Fischbeck. Von den Fischen, die über die Straßen schwammen und in den Häusern, erzählen sie noch heute in Fischbeck. Neben dem täglichen Kampf brauchen sie auch etwas zum Schmunzeln und Wundern. Bis zu zwei Meter hoch stand das Elbewasser in dem kleinen Ort im Elbe-Havel-Winkel. Während man vielerorts um die Deiche bangte und verschont blieb, brach vor rund 100 Tagen der Damm bei Fischbeck. Er ließ sich nur verschließen mit drei spektakulär gesprengten Lastkähnen.

Wer heute durch das Dorf fährt, denkt, die Welt sei wieder in Ordnung. Das Wasser ist weg, auch der Gestank von den Tierkadavern. Es sind schon wieder Blumen und Sträucher gepflanzt. Aber das Bild trügt. Die Fischbecker sind weit entfernt von einem normalen Leben.

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