Die Menschheit umgreifen

Die Berliner Philharmoniker führten Krzysztof Pendereckis Lukaspassion auf

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es ist ein geschichtliches Werk und Teil der Zerrissenheit der Welt. Zumindest während der Zeit, als es entstand und seinen interkontinentalen Siegeszug antrat. Krzysztof Penderecki komponierte seine Lukaspassion 1965/66, im tiefsten Kalten Krieg. Der Komponist war damals Anfang dreißig und lediglich in seinem Heimatland bekannt durch aufrührerische Werke, die sich moderner Techniken bedient hatten. Nach der Uraufführung im Dom zu Münster mit deutschen und polnischen Interpreten erlebte die Passion weltweit Dutzende Reprisen. Penderecki wurde über Nacht berühmt. Die Berliner Philharmoniker führten sie erstmals 1968 auf. Henryk Czyz dirigierte vier im Saal verteilte Chöre, dazu drei Solisten, ein Sprecher und Orchester. Das war drinnen. Draußen rebellierte die Jugend. In den USA, in Frankreich, auch in der Bundesrepublik. Während der NDR Hamburg die Uraufführung von Hans Werner Henzes streitbarem Oratorium »Das Floß der Medusa« 1969 ...


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