Polen reformiert seine Rentenreform

Ende eines neoliberalen Zwangs

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Polen erlebt derzeit wieder eine Reform der Reform. Das System der Altersversorgung wird abermals »radikal« verändert.

Während an anderen Teilen - Bildung, Gesundheit und Verwaltung - des »großen Reformwerks« der Solidarnosc-Regierung unter Jerzy Buzek (1997-2001) ständig kleinlich herumgewurstelt wird, gibt es in der Altersversorgung einen »radikalen Schritt«. Millionen Polen jüngeren und mittleren Alters haben künftig die Qual der Wahl: Sie können frei entscheiden, ob sie ihre Beiträge in die seit Vorkriegszeiten bestehende Allgemeine Sozialversicherung (ZUS) eingezahlt haben wollen oder in die privaten »Offenen Rentenfonds« (OFE). Vor 14 Jahren waren zwei Drittel der arbeitenden polnischen Bürger gezwungen worden, sich in einem dieser 14 privaten Rentenfonds einzuschreiben. Wer das nicht tat, der wurde zwangseingewiesen. Gefordert hatten das der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Gläubiger Polens, als gleic...


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