Marchionne bekämpft sich selbst

Die Eigentümer von Chrysler streiten sich über Übernahmementalitäten und Börsengang

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sergio Marchionne ist einer zwiespältigen Situation: Als Fiat-Chef will er Chrysler komplett übernehmen und ist daher am nun angekündigten Börsengang der Amerikaner nicht interessiert. Als Chrysler-Geschäftsführer muss er diesen jedoch forcieren.

Der US-Autobauer Chrysler kündigte diese Woche seinen Börsengang an. Der Hintergrund ist ungewöhnlich: Die beiden Besitzer, der italienische Automobilkonzern Fiat und die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), konnten sich nicht über interne Übernahmemodalitäten einigen.

Die UAW hat auf den Börsengang gedrängt, nachdem Fiat nicht bereit war, den von der Gewerkschaft geforderten Preis für die UAW-Anteile zu zahlen. 2009 hatte Chrysler unter Aufsicht der US-Regierung den Weg in die Insolvenz angetreten. Fiat hat seitdem 58,5 Prozent der Anteile übernommen, der Rentenfonds der Gewerkschaft 41,5 Prozent. Die will Fiat erwerben. Die UAW ist zum Verkauf bereit, sie will das Geld in die Gesundheitsversorgung ihrer 60 000 Mitglieder investieren.

»Der Fonds hofft bei einem Börsengang auf einen Geldregen«, glaubt Jack Nerard, Analyst bei Kelley Blue-Book. Berichten zufolge soll die UAW 4,3 bis fünf Milliarden Dollar fordern. Fiat...


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