Na schön

Martin Walser und Peter Sloterdijk beim »Cicero«-Gespräch im Berliner Ensemble

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Jedes Ereignis, mag es noch so viel zur Sprache bringen, hat letztlich ein einziges Hauptwort. Hier heißt es: Zustimmung. Martin Walser gibt’s vor. Er kann nicht anders, als aus Zustimmung heraus leben. Ein Ja-Sager. Und dies hell schlagenden Herzens. Er erfährt dauernd, dass es Schönheit so vielfach gibt, wie sich, sagen wir mal, Vertrauen lohnt.

Die Schönheit, die Zustimmung, das Positive - was für unwirklich anmutige Ausdrücke, da doch Sorgenfalten derzeitig ganz andere Zeichen an jede Wand malen: Krise, Steuern, Krieg, Schulden. Wer nicht besorgt und empört ist, macht sich verdächtig unter Wachsamen, Vernünftigen, Klassenbewussten. Die Leichtigkeit ist bei Gesellschaftskritikern eine Ausgestoßene; die Lebenslust muss dauernd ihren Restbestand an schlechtem Gewissen nachweisen. Und jetzt dieser Walser! Hat neben dem Wasserglas ein Weinglas stehen. Philosoph Peter Sloterdijk und Moderator Frank A. Meyer: nur Wassergläser.

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