Lebensschützer intrigieren im Internet
Französische Regierung startet Gegenoffensive - mit der ersten offiziellen Website zum Thema Schwangerschaftsabbruch
Die französische Regierung veröffentlicht erstmals Informationen im Internet zum Thema Abtreibung. Damit will sie dem wachsenden Einfluss der Lebensschützerbewegung und ihrer zum Teil gut getarnten Propaganda entgegenwirken.
Fundamentalistische Bewegungen, die vor Abtreibungskliniken demonstrieren, sind in Frankreich eine Randerscheinung. Hier greifen die Abtreibungsgegner seit einigen Jahren zu ganz anderen Methoden: Sie betreiben gezieltes Lobbying im Internet. Dies mag weniger spektakulär erscheinen, ist aber vielleicht gerade deshalb umso gefährlicher, denn mehr als ein Drittel der Franzosen zwischen 15 und 30 nutzt das Netz als Informationsquelle für medizinische Fragen und 80 Prozent von ihnen stellen die Glaubwürdigkeit dieser Informationen kaum in Frage, wie das Nationale Institut für Gesundheitsvorsorge (INPES) in einer Untersuchung festgestellt hat.
In Frankreich werden durchschnittlich 222 500 Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr vorgenommen. Seit diesem Jahr werden die Kosten vollständig von der Sozialversicherung getragen. Allerdings sinkt die Zahl der Ärzte, die solche Eingriffe vornehmen, nicht zuletzt weil sie schlecht bezahlt werden....
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