Hannover prüft 400 Straßennamen

NS-Anhänger oder Rassisten sollen künftig nicht mehr geehrt werden

Tragen Straßen in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover noch immer Namen von Männern und Frauen, die dem Hitlerregime nahe standen, es sogar unterstützten? Die Stadtverwaltung will diese Frage durch Wissenschaftler klären lassen.

Hannovers frisch gewählter Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) muss womöglich in absehbarer Zeit neue Briefbögen für seine Verwaltung drucken lassen. Noch ist sie unter der Adresse »Trammplatz« zu erreichen, doch der Namensgeber des repräsentativen Areals vor dem Neuen Rathaus ist umstritten. Heinrich Tramm, zur Kaiserzeit Stadtdirektor, könnte angesichts seiner Nähe zu Nationalismus und Rassismus zu jenen Personen zählen, die nach Prüfung ihrer Biografie aus dem Straßenverzeichnis verschwinden.

Systematisch lässt Hannovers Stadtverwaltung jetzt bei rund 400 Straßen, Schulen, Denkmälern und kommunalen Einrichtungen untersuchen, ob sie nach Anhängern oder Förderern der NS-Diktatur benannt wurden. Auch Rassisten und Kolonialisten sowie Personen, die die Menschenrechte verletzt haben, stehen im Fokus der Experten. Deren Rechercheergebnisse könnten die Umbenennung einer Straße zur Folge haben.

LINKEN-Antrag abgelehnt

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