Karawane zieht weiter, auch ohne Obama

Kursbestimmung in der Asien-Pazifik-Region beeinflusst globale Entwicklung

  • Werner Birnstiel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Drastischer hätte die Veränderung internationaler Kräfteverhältnisse kaum dokumentiert werden können als durch die Absage der Teilnahme Barack Obamas am 21. Gipfel der APEC (Asian Pacific Economic Cooperation) auf der indonesischen Ferieninsel Bali.

Im vergangenen Jahr hatte der USA-Präsident den APEC-Gipfel wegen des Wahlkamps verpasst, diesmal zwang ihn die Haushaltskrise im eigenen Land zur Absage. Auch der Besuch des ASEAN-Gipfels in geplanten Reisen nach Malaysia und auf die Philippinen wurde gestrichen. Die Krise hat damit Washingtons Außenpolitik erfasst, der daraus resultierende Verlust des politischen Ansehens und der wirtschaftliche Schaden für die USA sind noch nicht absehbar. Singapurs Premier Lee Hsien Loong sprach nicht nur für sich, als er erklärte, Obamas Abwesenheit sei eine »sehr große Enttäuschung«. Man bevorzuge eine USA-Regierung, die funktioniere, und einen Präsidenten, der seine internationalen Verpflichtungen wahrnehmen könne.

Obama selbst wäre gewiss gerne dabei gewesen, denn auf dem APEC-Gipfel wollte er Weichen dafür stellen, die Interessen der USA durch die Verknüpfung zunehmender wirtschaftlicher Präsenz mit finanzpolitischer und anhaltender m...


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