Kriegsgott, Sohn des Unglücks

Vor 200 Jahren: Die Völkerschlacht bei Leipzig und Napoleons Niedergang. Von Helmut Bock

Seinen politischen Höhenflug haben Freund und Feind mit der Bahn eines Kometen verglichen. Es war das kaum fassbare Leben eines Individuums, das aus der namenlosen Masse von Millionen zur höchstmöglichen Macht gelangte. Napoleon Bonaparte veranschaulicht den Bruch der bürgerlichen »Moderne« mit der Feudalwelt: die Abkehr von adligen Geburtsprivilegien, veralteten Besitzrechten, entwicklungshemmenden Staats- und Gesellschaftsstrukturen. Als Erneuerer wie als Eroberer war er das leibhaftige Geschöpf der Französischen Revolution, die bedeutendste und zugleich widersprüchlichste Erscheinung jener Epoche, der die Historiker seinen Namen gaben: »Napoleonische Ära«.

Seine rastlosen Neuerungen und Provokationen machten das Land, das die Geburtsstätte von »Liberté! Égalité! Fratemité!« gewesen war, zur hegemonialen Macht des Kontinents. Mit bürgerlichen Reformen und Institutionen legte er einen Grundstein für Europas Zukunft. Doch sein...


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