Meilenstein ist Mogelpackung

Irland will schnell aus dem Rettungsschirm, doch es wird die IWF-Vorgaben verfehlen

  • Gabriel Rath, Dublin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Irland feiert den Ausstieg aus dem internationalen Rettungspaket. Aber die Krise ist längst nicht überwunden. Zumal angesichts harter Budgetkürzungen die Wirtschaft kaum wächst.

Eine geschickt platzierte Ankündigung ist in der Politik manchmal bereits der halbe Erfolg. Ehe er heute dem irischen Volk das siebente Sparpaket in sechs Jahren vorstellen muss, verkündete Ministerpräsident Enda Kenny am Wochenende erst mal einen Grund zum Feiern: Irland werde bis zum 15. Dezember das 85-Milliarden-Rettungspaket von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) aus dem Jahr 2010 verlassen können. »Es heißt nicht, dass unsere finanziellen Nöte vorbei sind«, sagte Kenny. »Aber wenigstens die Zeit des Rettungsschirms ist vorüber.«

Die Versuchung, angesichts des Auslaufens der Auflagen der Geldgeber wieder ein oder zwei Augen zuzudrücken, wird bis zum nächsten Wahltermin 2016 wohl übermächtig werden. Sehr zum Missfallen der Finanzmärkte sieht das am Montag vorgestellte Budget »nur« Einsparungen von 2,5 Milliarden Euro vor. Der IWF hatte 3,1 Milliarden verlangt. Während Finanzminister Michal Noonan verkündet: »Das kö...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.