Am höchsten Punkt der lateinamerikanischen Revolution

Die indigene Stadt El Alto in Bolivien erinnert sich an die Flucht ihres korrupten Präsidenten vor zehn Jahren

  • Thomas Guthmann, La Paz
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Am 17. Oktober jährt sich zum 10. Mal die Flucht von Boliviens neoliberalem Präsidenten Gonzalo (»Goni«) Sánchez de Lozada in die USA. Vorausgegangen war ein Aufstand der Bevölkerung El Altos.

El Alto, die hauptsächlich von Aymaras und Quechuas bevölkerte Nachbarstadt des Regierungssitzes La Paz, war im Oktober 2003 das Epizentrum eines gesellschaftlichen Erdbebens. das die Voraussetzungen für den Wahlsieg von Evo Morales Ayma schuf. Unter dem ersten indigenen Präsidenten Lateinamerikas wurden 2009 eine neue Verfassung verabschiedet und die Bodenschätze nationalisiert.

»El Alto ist der treue Verbündete von Präsident Evo Morales«, meint der Schauspieler Luis Vásquez und lächelt in die Runde. Mit anderen Mitgliedern der Theatertruppe Trono sitzt der 28-Jährige mit langem Pferdeschwanz, Tuch im Haar, Bartansatz und Brille im Probenraum und redet über die Ereignisse vor zehn Jahren. »Wir zogen durch unseren Stadtteil Satélite mit einer Puppe von Goni und verbrannten sie dann«, erinnert sich Caleb Arce.

Satélite ist einer der ältesten Stadtteile der jungen Stadt El Alto und entstand vor rund 40 Jahren als Trabant v...


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