Mit Langsamkeit andocken

Der Regisseur Leopold Grün über den Dokumentarfilm »Am Ende der Milchstraße«

  • Katharina Dockhorn
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Der Autor Thomas Brussig stellt am Mittwochabend in der Berliner Volksbühne »Am Ende der Milchstraße” vor. Der eindrucksvolle Dokumentarfilm von Leopold Grün und Dirk Uhlig, die bereits beim Dean-Reed-Porträt «Der rote Elvis» zusammenarbeiteten, führt in eine 50-Seelen-Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Uhren etwas langsamer ticken und die Zeit manchmal stehen zu bleiben scheint. Die Filmemacher stellen ihr Werk in den kommenden Wochen in einer großen Kino-Tournee vor.

nd: Herr Grün, wurden Sie durch Thomas Brussig auf das Dorf aufmerksam?
Grün: Nein. Dass er sich in ein Haus, das nur einen Kilometer entfernt liegt, zum Schreiben zurückzieht, ist ein Zufall, von dem ich erst später erfuhr. Ich wurde durch das Buch einer Freundin aufmerksam, die sich dort nach der Wende ein Haus ausgebaut hat. In ihrer ethnologischen Studie «Pragmatismus und Visionen» beschreibt Christine Nebelung das Phänomen von Eigenarbeit und Tauschhandel in ländlichen Regionen. Sie hat auch die Menschen sehr lebendig beschrieben und einen sinnlichen Eindruck der Landschaft gegeben. Das hat mich nach neugierig gemacht.

Wobei es nicht ganz einfach war, den Film auf die Beine zu stellen?
Die Idee wurde 2008 geboren. Jörg Uhlig und ich konnten uns dank einer Drehbuchförderung der Filmförderungsanstalt (FFA) lange im Dorf aufhalten und 2009 erstmals drehen. Dann ist uns das Geld ausgegangen. Der Produzent konnte keinen Fe...


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