Denn alles hängt mit allem zusammen

Jean Luc Nancy diagnostiziert in seinem philosophischen Essay zu Fukushima eine Katastrophe der Zivilisation

Leben wir in einer irreparablen Zivilisation oder in einer Zivilisation des Irreparablen? Diese Frage stellt der französische Philosoph Jean Luc Nancy in seinem kurzen und pointierten Essay »Äquivalenz der Katastrophen« angesichts des Reaktorunglücks von 2011 in Japan. Der Text erscheint just in dem Moment, da in der havarierten Atomanlage die Strahlenwerte wieder auf bedenkliche Werte steigen und in den Medien gefragt wird, ob Tokio oder die Betreiberfirma das Problem überhaupt selbstständig in den Griff bekommen können.

Für Nancy ist jenseits derart praktischer Überlegungen Fukushima Ausdruck einer viel weiter gehenden Bedrohung, die auch in der Krise der Finanzmärkte sichtbar wird. Denn in der komplexen und vernetzten Welt, in der wir leben, hat immer alles mit allem zu tun und ist miteinander verwoben. So schränkte die Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajökull im Sommer 2010 plötzlich für mehrere Tage den europäischen Flugve...


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