Traurige Jugend

UNICEF-Bericht: 1,1 Millionen Kinder in Deutschland leben langjährig in Armut

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine bedingungslose Grundsicherung für Kinder könnte effektiv vor Jugendarmut schützen. Davon hätte auch die Gesellschaft etwas.

Vor rund drei Jahrzehnten brachte das Nachrichtenmagazin »Stern« das Buch »Kind in Deutschland« heraus. Der Untertitel lautete »Eine traurige Bilanz«. Für viele Heranwachsende in der Bundesrepublik gilt diese Aussage noch immer. Das zeigt der am Donnerstag veröffentlichte UNICEF-Bericht zu Lage der Kinder in Deutschland. Demnach mussten in den Jahren zwischen 2000 und 2010 rund 8,6 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen langfristige Armutserfahrungen machen.

Die Lage der Minderjährigen ist also nicht so rosig, wie gemeinhin angenommen. So kann Deutschland zwar Fortschritte bei Bildung und Gesundheit verzeichnen und schneidet im internationalen Vergleich der Industrienationen beim kindlichen Wohlbefinden im oberen Drittel ab. Doch bergen diese Durchschnittswerte die Gefahr, »dass gravierende Probleme eines Teils der Kinder nicht gesehen werden«, erklärt der deutsche UNICEF-Vorsitzende Jürgen Heraeus. Diese 1,1 Millionen ...


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