Wärmere Herdplatte für Tropenstürme

Extremwetter-Experte Frank Böttcher warnt vor der Zunahme schwerer Hurrikane

Die Zunahme schwerer Stürme ist eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen, meint der Meteorologe und Extremwetter-Experte Frank Böttcher. Mit dem Geschäftsführer des Hamburger Institutes für Wetter- und Klimakommunikation sprach nd-Autor Reimar Paul.

nd: Selbst in den »klimaskeptischen« USA wird seit »Sandy« über mögliche Zusammenhänge zwischen Klimawandel sowie mehr und stärkeren Stürmen diskutiert. Doch gibt es diese Kausalität wirklich?
Böttcher: Es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Hurrikanen. Tropische Stürme benötigen für ihre Entwicklung eine warme Wasseroberfläche von idealerweise über 26,5 Grad. Über dieser »Herdplatte« wird das Sturmsystem mit der nötigen Energie versorgt und kann sich so entwickeln. Da die Oberflächentemperaturen der Ozeane in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen sind, wird die »Herdplatte« größer und wärmer.

Lässt sich denn belegen, dass die Zahl schwerer Hurrikane und Taifune in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen hat?
Ja. Für eine der umfangreichsten Studien wurden 2005 die tropischen Stürme weltweit im Zeitraum 1970 bis 2004 auf Basis von Satellitendaten untersucht. Das Ergebnis zeigt eine deutliche Stei...


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