Der Exorzist

Lou Reed ist tot

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Um Geister zu vertreiben, verlangt es nach unerschütterlichen Charakteren. Teufelsaustreiber dürfen nicht wanken. Nicht gegenüber den Dämonen und nicht gegenüber den eigenen und gesellschaftlichen Zweifeln angesichts der höchst fragwürdigen Tätigkeit. Das verhält sich bei »Zeit-Geistern« nicht anders. Einmal etabliert, spuken sie hartnäckig durch das Mehrheitshirn - so lange, bis sich unerschrockene Hohepriester finden, die die bequemen und antiquierten Gespenster durch ihre skandalösen Sitzungen aufschrecken. Und ihrem Wirt signalisieren: Es gibt noch mehr da draußen.

Von Iggy Pop über MC5 oder die New York Dolls bis zu den Ramones gibt es viele Musiker, die für sich reklamieren, die trägen Esoterik-Geister der 60er Jahre vertrieben zu haben. Niemand aber konnte sich dieses Verdienst so berechtigt ans Revers heften wie Lou Reed. Der streitbare Sänger, Songwriter und Gitarrist, die Galionsfigur der New Yorker Art-Rock-Szene is...


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