Spanien nur zum Jahreswechsel nicht bespitzelt
US-Botschafter ins Madrider Außenministerium einbestellt / 60 Millionen Telefonate ausgeforscht
60 Millionen Telefonate hat die NSA in Spanien in einem knappen Monat mitgehört. Die Empörung ist groß. Spanien reiht sich bei den Ländern ein, die von Washington Aufklärung erwarten.
Der US-amerikanische Botschafter war überpünktlich. Um 10 Uhr betrat James Costos am Montag das spanische Außenministerium in Madrid, wo von ihm Aufklärung über das Ausspähen von 60,5 Millionen Telefonaten durch den US-Geheimdienst NSA allein vom 11. Dezember bis zum 8. Januar 2013 erwartet wurde. Denn wie zuvor Deutschland und Frankreich, Mexiko und Brasilien hat auch Spanien jetzt seinen NSA-Skandal.
Die Informationen kommen aus erster Hand. Der Vertraute des Whistleblowers Edward Snowden, der in Rio de Janeiro lebende amerikanische Journalist Glenn Greenwald, hat unter seinem Namen einen Artikel in der Madrider Tageszeitung »El Mundo« über den spanischen Teil der NSA-Überwachung geschrieben. Snowdens Dokumente, über die Greenwald verfügt, enthalten noch zig Millionen Daten über weitere NSA-Schnüffeleien. Für alles, was Spanien betrifft, steht Greenwald jetzt exklusiv bei »El Mundo« unter Vertrag.
Kurz nach 11 Uhr verl...
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