Verdächtiges unter der Dorfstraße

In Thüringen und Sachsen wurde einst Wismut-Schotter verbaut - über die möglichen Auswirkungen wird gestritten

  • Andreas Hummel, Ronneburg
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Uranbergbau der Wismut zu DDR-Zeiten hat tiefe Spuren in Sachsen und Thüringen hinterlassen. Viele Altlasten sind saniert, doch schlummert noch manch strahlendes Gestein in Straßen.

Viele Bürger von Waldsachsen sind in Aufruhr. Zwei Jugendliche in dem Meeraner Vorort sind vor einigen Jahren nahezu zeitgleich an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Die Ursache glaubt eine Bürgerinitiative in erhöhter radioaktiver Strahlung von Straßen und Wegen gefunden zu haben. Dort wurde einst Gestein aus dem Uranbergbau verbaut. Das 600-Einwohner-Dorf an der Grenze von Sachsen und Thüringen ist kein Einzelfall. Nach Recherchen des Kirchlichen Umweltkreises Ronneburg wurden zu DDR-Zeiten bis zu 14 Millionen Tonnen radioaktiven Materials der Wismut-Halde in Crossen bei Zwickau als Baustoff verwendet - wo genau, ist im Detail kaum noch bekannt.

»Die Crossener Halde war radiologisch deutlich höher belastet als andere Halden der Wismut«, betont Frank Lange vom Umweltkreis. Der Einsatz sei zwar immer wieder reglementiert worden. Doch wegen der Materialengpässe in der DDR seien die Begehrlichkeiten groß gewesen, solche Stoffe aus dem ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.