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UM Riegel für Bio-Piraten

Gesetz soll indigenes Wissen schützen Von Abraham Lama, Lima

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Vorgesehen ist zudem, dass Pharmaunternehmen verpflichtet werden, 0,5 Prozent ihrer durch peruanische Heil- und Nahrungspflanzen erzielten Einnahmen in einen indigenen Entwicklungsfonds einzuzahlen. Damit kämen die indigenen Gemeinschaft erstmals in den Genuss von Tantiemen. Der Biopiraterie internationaler Konzerne werde zumindest in dem südamerikanischen Land ein Riegel vorgeschoben, sagt der Vorsitzende der Peruanischen Gesellschaft für Umweltrecht, Jorge Caillaux.

Die Biopiraten der Neuzeit stehen ganz in der Tradition der spanischen Eroberer. Verändert haben sich lediglich die Waffen. «Die Heilpflanzen werden in die Labors der internationalen Pharmaindustrie gebracht, wo ihre Komponenten isoliert und reproduziert werden», fasst Caillaux zusammen. Die Länder des Südens müssten verhindern, dass die reichen Industriestaaten ihre Wälder plündern, wie dies bereits mit Kartoffeln, Mais, Kautschuk und Tabak geschehen ist. Oder mit der Chinabaumrinde. Sie wurde bekannt, als 1636 ein Medizinmann der Inka die Frau des spanischen Vizekönigs Conde de Chinchon mit ihrer Hilfe von der Malaria heilte. Doch mit den Federn dieser Errungenschaft schmückten sich andere, wie die Bezeichnung des Wirkstoffs Chinin zeigt. «Sie setzten der Kontessa ein Denkmal, die Inkas hingegen, die die Heilpflanze entdeckt hatten, wurden nicht gewürdigt», sagt Fernando Cabieses, Leiter des Nationalen Instituts für traditionelle Medizin.

An der Ausarbeitung der Gesetzesvor läge sind Indigenas, Bürgerrechtler, Geschäftsleute, Beamte des Gesundheitsministeriums und Vertreter des Nationalen Instituts zum Schutz geistigen Eigentums (INDECOPI) beteiligt. (IPS/ND)

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