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Baulöwe Roland Ernst in Haft

  • Lesedauer: 2 Min.

Heidelberg/Bochum (dpa/ND). Der Heidelberger Bauunternehmer Roland Ernst sitzt unter dem Verdacht von Unregelmäßigkeiten bei Immobiliengeschäften in Untersuchungshaft. Offenbar gehe es bei den von der Staatsanwaltschaft Bochum erhobenen Vorwürfen um Provisionsgeschäfte bei früheren Objekten, sagte die Sprecherin der Unternehmensgruppe Roland Ernst, Sonja Brandt-Michael.

Unklar war zunächst, ob Ernsts Festnahme am Sonnabend mit den Ermittlungen gegen seinen Anwalt Thomas Gatzka zu tun haben, der sich seit Montag in Bochum vor Gericht verantworten muss. Dem 55-Jährigen werden im millionenschweren Schmiergeldskandal um den Verkauf eines Bonner Ministeciumsgebäudes Untreue und Parteiverrat vorgeworfen. Nach einem Bericht der «Rhein- Neckar Zeitung» geht die Festnahme Ernsts auf eine Aussage Gatzkas zurück.

Gatzka soll 1996 im Auftrag von Ernst an den Verträgen zum Verkauf des Gebäudes des Bonner Entwicklungshilfeministeriums beteiligt gewesen sein. Der Bau wurde für 290 Millionen Mark an die VE- BA, die Deutsche Pfandbrief- und Hypothekenbank und die Bayerische Beamten Versicherung (BBV) verkauft. Gatzka habe dabei ohne Wissen seines Mandanten sechs Millionen Mark Schmiergeldzahlungen vereinbart. Der größte Teil des Geldes floss an Ernsts Partner, Berthold Kaaf, zurück. Kaaf soll damit den ehemaligen BBV-Chef Klaus Dieter Schweickert geschmiert und das Geschäft erst ermöglicht haben.

Ernst war 1997 im Prozess um den Konkurs der früheren Südmilch-Tochter Sachsenmilch AG wegen Beihilfe zur Untreue vom Stuttgarter Landgericht zu einer Geldstrafe von 630000 Mark verur teilt worden. Der 63-Jährige hat in der Vergangenheit millionenschwere Bauaufträge für Firmen im In- und Ausland durchgeführt.

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