• Politik
  • Schüler wünschen sich andere Lehrer, und Lehrer wünschen sich andere Schüler - ein Berufsstand im Dilemma

»Who the fuck is Baumgart?«

  • Christina Matte
  • Lesedauer: ca. 10.5 Min.

Karl Baumgart nimmt die Dinge wörtlich: Ein Wandertag ist ein Wandertag. Während die Schüler der Nachbarklassen in die Eis- oder Schwimmhalle gehen, jagt er seine durch die Botanik. Zehn, zwölf Kilometer sind gar nichts. Vom Tiergarten über die Levetzowstrasse, in der ein stilisierter Waggon an die deportierten Juden erinnert, bis zur Gedenkstätte Plötzensee - das formt den Charakter und bildet, glaubt er.

Schule ist für Karl Baumgart Schule, und Unterricht ist Unterricht, an einem Gymnasium erst recht. Unter einem Gymnasium versteht er keine Abiturientenfabrik, sondern eine Einrichtung, die Jahr für Jahr die begabtesten und wissbegierigsten Töchter und Söhne der Nation zur Elite ausbildet. Das heißt, dass es sie sorgfältig mit humanistischer Bildung versieht, sie fordert und dazu befähigt, selbstständig zu denken und zu leben.

Ein Lehrer ist für Karl Baumgart ein Lehrer, und ein Schüler ist ein Schüler. Der Lehrer gibt, der Schüler ni...


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