Mord in Rossmann-Filiale aufgeklärt
Gegen den mutmaßlichen Messerstecher wurde Haftbefehl erlassen
Die Bluttat vom 10. Dezember in einer Rossmann-Filiale in Buch scheint aufgeklärt. Gestern teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit, dass der mutmaßliche Mörder der 46-jährigen Drogeriemitarbeiterin verhaftet wurde. Auch gegen einen Komplizen wurde Haftbefehl erlassen. Er soll sich selbst der Polizei gestellt haben. Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen, doch eine Faserprobe soll den Täter letztendlich überführt haben. Nach den ersten Ermittlungen der 5. Mordkommission und nach der Obduktion des Opfers handelte es sich bei dem Täter mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Linkshänder.
Der 20-Jährige gehörte von Anfang an zu den Verdächtigen. Er war bereits im Dezember 2005 festgenommen, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Schon damals erklärten die Ermittler, dass der Freigelassene nach wie vor zum Kreis der Verdächtigen gehöre. Doch laut Staatsanwaltschaft reichten die wegen der Kürze der Zeit noch nicht vollständig ausgewerteten Beweismittel nicht zum Erlass eines Haftbefehls aus. Die weiteren Ermittlungen hätten nun aber den dringenden Tatverdacht ergeben.
Zum Tatablauf machte die Staatsanwaltschaft keine Ausführungen. Nach den bisher bekannt gewordenen Fakten hatte die Verkäuferin in den frühen Abendstunden des 10. Dezember gegen 18.20 Uhr gemeinsam mit zwei Kolleginnen die Drogerie verlassen, als der Täter unvermutet auf sie einstach. Zwar hatten sofort herbeigerufene Notärzte versucht, das Leben der Frau zu retten, doch war sie noch am Tatort gestorben.
Für die Ergreifung des Mörders waren 15 000 Euro Belohnung ausgesetzt worden. Die Polizei hatte ein Phantombild veröffentlicht, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Auf der Zeichnung hatte er dunkle Kleidung und eine schwarze Brille getragen.
Die Getötete hinterließ eine Familie mit drei Kindern und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 28. Dezember beigesetzt.
Die Rossmann-Filiale war bereits am 5. Februar Ziel eines Raubes. Damals hatte der unbekannt gebliebene maskierte Täter zwei Angestellte in den Morgenstunden am Hintereingang abgefangen, mit einem Messer bedroht und sie in die Filialräume gedrängt. Anschließend gelang es dem Räuber, die im Tresor verwahrten Einnahmen zu stehlen und unerkannt zu flüchten. Ob zwischen beiden Verbrechen ein Zusammenha...
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