- Politik
- Niuta Tajtelbaum und der Widerstand im Warschauer Ghetto
Die unerschrockene Wanda
Von Ralf Höller
Ein Jahr nach dem Einmarsch in Polen, am 2. Oktober 1940, bauten die deutschen Besatzer in Warschau eine Mauer. Sie war drei Meter hoch, 17 Kilometer lang, mit Glasscherben und Stacheldraht überzogen. Wachtürme wurden angelegt, und die Posten gaben Acht, dass niemand zu nahe an die Absperrung heran kam. Die Mauer trennte das «arische» vom «jüdischen» Warschau. Jeder, der sich ihr näherte, wurde verjagt - sofern er dies von der «arischen» Seite aus tat. Wer dasselbe Delikt auf der «jüdischen» Seite beging, wurde erschossen.
Vom östlichen Rand der Warschauer Altstadt bis zum Jüdischen Friedhof er streckte sich das Ghetto: 2500 Meter in der Länge, 1500 Meter in der Breite. Dazwischen lebte eine halbe Million Menschen, ausnahmslos Juden, die aus ganz Polen in diesen Teil der Hauptstadt depor tiert wurden.
Hier lebte auch Niuta Tajtelbaum. Geboren am 31. Oktober 1917 in Lodz, entstammte sie einer streng gläubigen jüdischen F...
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