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  • KLAUS MÖCKEL: »Der Sohn des Gestiefelten Katers«

Das Märchen geht weiter

  • Nadja Ludwig
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer kennt es nicht, das Märchen vom Gestiefelten Kater, der dem Müllerburschen ein Königreich gewinnt, den bösen Zauberer Barabas besiegt und dafür zum Minister ernannt wird. Nun - diesem klugen Kater wurde ein Sohn geboren, pechschwarz mit weißen Pfötchen und deshalb Weißpfot genannt. Also geht ein Märchen weiter.

Der Autor, Klaus Möckel, bekannt durch Kriminaler Zählungen, Romane und Kinderbücher, hat ein neues »Katermärchen« in die Welt gesetzt. Tapfer und gewitzt wie sein Vater zieht auch Weißpfot in die Welt hinaus, nicht ohne zuvor den Vater um ein Paar neuer Stiefel gebeten zu haben. »Alsbald er ließ er einen Aufruf an alle Schuhmacher im Land. Der jenige sollte fürstlich belohnt werden, der seinem Sohn die prächtigsten und zugleich auch bequemsten Stiefel fer tigte.« Die Schuhmacher des Landes strömen herbei und bieten die herrlichsten Stiefel feil. Unter ihnen der Bruder des Zauberers Barabas, der seinerzeit in eine Maus ver wandelt, vom Gestiefelten Kater gefressen wurde. Er will den Bruder rächen, indem er Weißpfot Stiefel anbietet, die dem jungen Kater vor allen Klaus Möckel: Der Sohn des Gestiefelten Katers. III. v. Martha Hofmann- Ptak. LeiV Verlag, 48 S., geb., 19,80 DM.

anderen am besten gefallen. Doch kaum, dass er sie über gestreift hat, tun die Stiefel ihre Wirkung. Sie entführen Weißpfot in das Schloss des Zauberers und machen ihn für lange Zeit zum Sklaven und Gefangenen. Flucht und Befreiung sind zugleich abenteuerliche, spannende Unternehmungen, an deren Ende nicht zuletzt die Entzauberung der Geliebten steht. Die Idee, ein klassisches Märchen fortzusetzen, weil seine kräftige poetische Substanz dazu verleitet, ist so unbekannt nicht. Neu bei Möckel ist, dass es eigentlich keine Fortsetzung im strengen Sinne ist. Ein neues Märchen ist entstanden, das sich lediglich einer Leitfigur bedient, um eine möglichst optimale Startphase für seine Geschichte zu haben. Und diese Geschichte ist mit allen Ingredienzien versehen, die so ein Märchen braucht. Nicht zu vergessen die Bildbegleitung durch Martha Hofmann-Ptak. Die kann nun wirklich Katzen und Kater malen und noch einiges andere dazu. Kräftig in den Farben, prägnant in den Figuren gibt sie dem reichen Geschehen ihre eigene Note.

Summa summarum: ein schönes Bilderbuch! Gut er zählt, schön gemalt und or dentlich gedruckt. Man wünscht ihm viel Erfolg.

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