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tm Vorboten für erholten Arbeitsmarkt im Osten

Nürnberger Forscher sehen Wende erst 2002

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (Reuters). Nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfor schung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg könnten sich 2001 im Osten Vorboten einer Erholung am Arbeitsmarkt einstellen. Bisher ist er vom positiven Trend abgekoppelt, der seit 1998 in den alten Ländern verzeichnet wird. Doch der Leiter des IAB, Gerhard Kleinhenz, sieht Anzeichen für Zuversicht. »Wir beginnen auch in Ostdeutschland aus der Talsohle herauszukommen, aber es ist weiter Stützung durch Instrumente der aktiven Ar beitsmarktpolitik nötig.« Für 2001 sagt Kleinhenz Ostdeutschland eine Zunahme der Beschäftigung um 10000 Personen voraus. Im Vergleich mit den laut seiner Prognose gesamtdeutsch zu erwartenden 400000 zusätzlichen Erwerbstätigen ist das nicht viel. Aber es ist eine Trendumkehr- »2000 lag die Beschäftigungszunahme im Westen bei 580000. Im Osten gab es ein Minus von 15 000«, berichtet Kleinhenz.

Inzwischen gebe es in Ostdeutschland gewisse positive Anzeichen im verarbeitetenden Gewerbe. Aber Bauwirtschaft und öffentlicher Dienst bauten immer noch Beschäftigung ab. Deshalb könne man wahrscheinlich auch erst ab 2002 von einer Erholung des Arbeitsmarktes in den neuen Bundesländern sprechen - sofern die »die günstigen Produktionsentwicklungen und das gesamtwirtschaftliche Wachstum anhalten«.

Die Arbeitsmarktexpertin der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Friederike Rother, kritisiert sie zu hohe Aufwendungen für Arbeitsförderung: »Der Osten hängt am Tropf dieser intensiven Arbeitsförderung. Das hat sich in den letzten zehn Jahren aber nicht in einer Verbesserung der Arbeitsmarktsituation niedergeschlagen.« Sinnvoller wäre es, die Mobilität Arbeitssuchender finanziell zu fördern, macht Rother geltend. Programme für Fahrtkosten- und Umzugszuschüsse für Arbeitslose und Auszubildende sollten ausgeweitet wer den. »Wir können ja nicht aus all den Regionen Altersheime machen«, lehnt die stellvertretende DGB-Vorsitzende, Ursula Engelen-Kefer eine zu starke Konzentration auf die Mobilitätsförderung ab. Sie solle nur »in gewissem Rahmen« stattfinden, um nicht ganzen Landstrichen etwa im Osten ihre Jüngeren und Leistungsfähigen zu nehmen. Engelen-Kefer rechnet für 2001 mit 250 000 bis 280000 Ar beitslosen weniger im Jahresschnitt. Weiter will sie mit ihrer Schätzung nicht gehen, da zum Beispiel in der Auto- und Elektrobranche sowie bei der Bahn für das nächste Jahr bereits Arbeitsplatzver luste angekündigt seien.

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