Hexeraugen mögen Globalisierung nicht

Die spanische Gruppe Ojos de Brujo kommt in die arena Berlin, wo sie 2005 großen Erfolg hatte

  • Hansdieter Grünfeld
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
2005 noch ein Geheimtipp, wurde durch ein Konzert in der arena in Treptow die Gruppe Ojos de Brujo sehr bekannt. Wenig später erhielten »Die Augen des Hexers« für ihre Produktion »Bari« den goldenen Schallplattenpreis und den BBC Radio Award. Nun kehren die acht spanischen Musiker nach Berlin zurück, um in einem exklusiven Deutschlandkonzert ihre neuste CD. »Techari« vorzustellen. »Wir konzentrieren uns auf den Süden Spaniens«, erklärt der Perkussionist Xavi Turull. Andalusien, ehemals als El Andalus etwa seit dem 8. Jahrhundert von den Mauren kultiviert, verfügt über 1300 Jahre alte Musik- und Tanzkulturen, die unter dem Sammelbegriff Flamenco rangieren. Die besten Interpreten des Flamenco sind die Gitanos. Auch der Gitarrist und Bandleader von Ojos de Brujo ist reinblütiger Zigeuner. Zu ihrem Flamenco-Fundament mischen die Hexer elektronische Musik, Hiphop, Rumba und indische Talas. Die erregende Mischung findet sensationelle stimmliche Ausprägung durch Sängerin Marina Abad. Sie schreibt auch alle Texte für Ojos de Brujo. Sie tragen meist soziale Botschaften und machen sich für Minderheiten stark. Denn trotz des Einbezugs unterschiedlicher Kulturen sind die acht Gruppenmitglieder Globalisierungsgegner, »weil wir der Meinung sind, dass Minderheiten dabei schlecht wegkommen. Jede Minderheitenkultur hat ihre Eigenheiten, die nicht verloren gehen dürfen. Wir benutzen daher bewusst Zigeunerwörter, die im Sprachgebrauch fast ausgestorben sind«, sagt Xavi Turull. Tatsächlich sucht man auch bei der Bedeutung von »Techari«, der der jüngsten Hexerproduktion, in spanischen, katalanischen oder kastillianischen Wörterbüchern vergebens. Aus der andalusischen Gitano-Sprache stam...

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