Kamele haben immer Vorfahrt

Kamele haben immer Vorfahrt, zumindest in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nun stehen Orte wie Dubai, Al Fujayrah oder Al Ayn nicht gerade ganz oben auf der Beliebtheits-Skala deutscher Urlauber. Entsprechend gering ist die Gefahr einer Gesetzesübertretung. Aber auch in Frankreich, Finnland, Spanien oder Belgien lauern unbekannte Verkehrsregeln. Bei Übertretungen drohen saftige Strafen - zumeist sind sie deutlich höher als hier zu Lande. Der stetig kontrollierende Blick auf den Tacho empfiehlt sich beispielsweise im Königreich Belgien. Wer auf den Autobahnen zwischen Antwerpen, Brüssel oder Liége mit Tempo 160 ertappt wird, muss mindestens 300 Euro zahlen. Zur Kontrolle haben die Belgier - wie inzwischen auch ihre französischen Nachbarn - die Autobahnen mit fest installierten Messgeräten gespickt. Allerdings: jeweils kurz vor Laser und Linse gibt es einen Warnhinweis. Finnlands Polizisten richten sich bei Tempoverstößen nach dem Jahreseinkommen des Autofahrers. Für einen durchschnittlich verdienenden Familienvater würden da schnell mehr als 1000 Euro erreicht, warnen Verkehrsjuristen des ADAC. In Spanien wiederum kann falsch verstandene Hilfe die Urlaubskasse schwer belasten. Abschleppen durch Privatfahrzeuge ist verboten und wird mit einem Bußgeld zwischen 90 und 300 Euro geahndet. Keine gallische Leichtigkeit zeigen französische Gendarmen bei Alkohol am Steuer. 750 Euro kostet es bei 0,5 bis 0,79 Promille; ab 0,8 Promille sind satte 4500 Euro fällig. Dem gegenüber sind 90 Euro bei Missachtung des Rotlichts verhältnismäßig milde. In Norwegen geht es bei solchen Verkehrsverstößen ab 650 Euro erst los. Ähnlich die Situation bei Parkverstößen. Dänische Uniformträger kassieren ab 70 Euro aufwärts, niederländische beginnen ab 45 Euro. Deshalb sollte man sich vor der Urlaubsreise nach den speziellen Verkehrsregeln erkundigen. Denn wer weiß schon auf Anhieb, was eine gelbe Zackenmarkierung am Straßenrand oder farbig hervorgehobene Bordsteine bedeuten? Ungewohnt für deutsche Autofahrer ist sicherlich auch das differenzierte Tempolimit auf Frankreichs Straßen. So gilt bei Nässe, Fuß vom Gas und Licht an. Das Landstraßenlimit von 90 Stundenkilometer sinkt beispielsweise auf 80 km/h. Mitunter sehr schwer macht es Italien ausländischen Autofahrern. Wichtig zu wissen für Surfer oder Wohnmobil-Fans: Alle nach hinten über das Fahrzeug hinausragenden Dachlasten und Ladungen sind mit einer 50 mal 50 Zentimeter großen, rot-weiß gestreiften Warntafel zu kennzeichnen. Diese Regel gilt ebenfalls in Spanien. In Italien, Spanien und Österreich ist zudem das Tragen einer fluoreszierenden Warnweste beim Verlassen des Fahrzeugs in Notfallsituationen außerhalb von geschlossenen Ortschaften vorgeschrieben. In Österreich wird sogar das Mitführen überprüft. Zum 1. Mai 2006 gab es auch hier zu Lande Änderungen der Straßenverkehrsordnung und des Bußgeldkataloges. Die Bußgelder für das Nichteinhalten des Mindestabstandes wurden deutlich angehoben. Wer über 80 km/h fährt, muss einen Mindestabstand von 5/10 seines halben Tachowertes einhalten, sonst zahlt er 40 Euro Bußgeld und kriegt einen Punkt in Flensburg. Bei einem Mindestabstand unter 3/10 des halben Tachowerts fallen künftig 100 Euro und 4 Punkte an. Wirklich aufpassen muss man ab einer Geschwindigkeit von über 100 km/h. Wird hier der Abstand von 3/10 des halben Tachowertes unterschritten, kommt ein Fahrverbot von einem Monat dazu. Noch höher werden die Bußgelder bei einer Geschwindigkeit von mehr als 130 km/h. Wer hier weniger als 3/10 des halben Tachowertes Mindestabstand einhält, zahlt ab 1. Mai 150 Euro ...

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