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Werbung mit »Jedem das seine«

Telekom

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ND-Carlsen). Mit dem von den Nationalsozialisten missbrauchten Spruch »Jedem das seine!« wirbt die Deutsche Telekom AG für eines ihrer neuen Angebote. Ein Sprecher des Unternehmens bedauerte gestern gegenüber der »Sächsischen Zeitung« den Vorgang. Er resultiere offenbar aus Unwissenheit der Werbetexter. Ob die in 15 Millionen Exemplaren

So wirbt die Deutsche Telekom

bundesweit verteilte Broschüre nun vom Markt genommen wird, war am Mittwoch nicht zu erfahren - das Unternehmen war gegenüber dem »Neuen Deutschland« nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Die Nazis hatten die auf die antike Philosophie zurückgehende Redewendung in zynischer Absicht am Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar angebracht. Dort waren von 1937 bis 1945 insgesamt über 250 000 Menschen inhaftiert, von denen mehr als 50 000 getötet wurden.

In ihrer Broschüre preist die Telekom das mit dem NS-Slogan angepriesene Programmpaket als Neuerung, die das Fernsehen »garantiert gewaltfrei« werden lasse. Der Spruch wurde in den letzten Jahren mehrfach von Unternehmen für Wer bezwecke verwendet.

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