WASG stellt Bürgermeister in Thüringen

Erfolg in Gräfenroda Gegenkandidat in Gera

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: 2 Min.
Frank Fiebig hat gut lachen. Mit Zigarre in der Hand und breitem Lachen im Gesicht konnte der Mann aus dem Landesvorstand der Thüringer WASG bei den Kommunalwahlen am letzten Wochenende in der 3750-Einwohner-Gemeinde Gräfenroda den ersten hauptamtlichen Bürgermeisterposten für die Wahlalternative erringen. Mit 56 Prozent setzte sich der 1954 in Wipperdorf geborene Warenprüfer gegen die Konkurrenz durch. Den Erfolg sieht man in der Landes-WASG als Bestätigung des »Thüringer We-ges«, einer engen Zusammenarbeit mit der Linkspartei, die den Wahlkampf Fiebigs (Foto) unterstützte. Man könne nun, sagte WASG-Landeschef Andreas Hähle, erstmals mit eigenen Ansätzen Kommunalpolitik gestalten. Fiebig, der bis 1989 der SED angehörte, hatte schon bei den Bundestagswahlen im vergangenen Herbst auf der offenen Liste der Linkspartei kandidiert. Neben zwei weiteren WASG-Kandidaten, die mit Unterstützung der PDS im Kyffhäuserkreis und in Weida (Landkreis Greiz) Achtungserfolge erringen könnten, hatte auch in Gera ein WASG-Vertreter kandidiert - hier allerdings gegen die Linkspartei. Landesvorstand Herbert Ziegenhahn erreichte in der ostthüringischen Stadt immerhin 2,4 Prozent. »Bedauerlicherweise«, so Hähle, habe sich die PDS dafür entschieden, gemeinsam mit SPD und Grünen den Kandidaten Norbert Vornehm zu unterstützen, »welcher sich dadurch hervorhob, Cross-Border-Leasing in Gera einzuführen, was ihm seinerzeit auch aufgrund der Proteste der PDS« nicht gelungen sei. Der Kandidat sei daher für die WASG nicht tragbar gewesen. Am übernächsten Wochenende geht Vornehm (44 Prozent) gegen den parteilosen Oberbürgermeister Ralf Rauch (29,4 Prozent) in die Stichwahl.
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