Waffen aus Kosovo für die UCK
[Mazedonien
Skopje/Berlin (dpa/ddp/ND). Kommandeure der albanischen Rebellenorganisation UCK haben am Mittwochabend einen Waffenstillstand ausgerufen. Sie wollten, dass die Gefechtspause mit den mazedonischen Sicherheitskräften, die um Mitternacht ablaufen sollte, fortgesetzt wer de, berichteten Journalisten. Sie befürchteten einen Angriff mazedonischer Sicherheitskräfte, die um Tetovo schwere Waffen zusammengezogen haben.
Zuvor hatte die albanische Rebellengruppe »Nationale Befreiungsarmee« (UCK) das Ultimatum noch abgelehnt. »Wir werden unsere Positionen nicht verlassen, bevor unsere Forderungen er füllt werden«, hatte der Rebellen-Sprecher, Kommandeur »Sokoli«, am Mittwoch telefonisch der dpa in Tetovo gesagt.
Erstmals hat die KFOR Beweise für einen Waffenschmuggel aus Kosovo zur Unterstützung der albanischen UCK-Ex tremisten in Mazedonien. Deutsche KFOR-Soldaten und Waffenschmuggler lieferten sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums an der Grenze des Kosovo zu Mazedonien ein Feuergefecht. Die Schmuggler konnten entkommen. Die deutsche Patrouille stellte aber die Waffenlieferung sicher.
Während die Gewaltwelle erstmals Skopje erreichte, wo im Albaner Viertel ein Polizist erschossen wurde, rüstet Mazedonien nach der Truppenverstärkung der letzten Tage nun auch auf. In der Hauptstadt werden bis heute unter anderem Kampfhubschrauber vom Typ Mi-28 aus der Ukraine erwartet. Vier Transporthubschrauber Mi-8 sind bereits eingetroffen. Die Waffenruhe am Mittwoch gab weiteren Zivilisten die Möglichkeit, das Kampfgebiet verlassen zu können.
Russland hat dem Westen eine Mitschuld am Mazedonien-Konflikt gegeben. Der russische Außenminister Igor Iwanow sagte am Mittwoch in Skopje, die Passivität des Westens habe den Rebellen geholfen, ungestraft davonzukommen und radikaler zu werden. Kommentar Seite 8
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