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Turnen auf Pferderücken

Voltigeure auf der Trabrennbahn Karlshorst

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.
Der traditionelle Voltigiersport wagt einen Neuanfang auf der Trabrennbahn Karlshorst. Nach der Auflösung des dort 30 Jahre ansässigen Reitvereins hat jetzt der SC Borussia 1920 Friedrichsfelde eine neue Abteilung Pferdesport gegründet. Jeden Mittwoch wird an der Treskowallee zunächst im Freien trainiert. Wenn die seit langem geplante Reithalle steht, können die jungen Sportler auch »im Trockenen« üben. Für Kristina Kroß, die Trainerin der Voltigier-Mädchen, ist es ein Neuanfang auf vertrautem Gelände. Schon als Kind kam sie regelmäßig zur Rennbahn und turnte auf dem Rücken der Pferde. Durch das Engagement der 42-Jährigen kam die neue Konstellation zustande. Mit Gleichgesinnten schaute sie sich nach einem Verein um, der »den Stamm der trainierwilligen Mädchen aufnimmt«, berichtet die Karlshorsterin. Der SC Borussia erklärte sich bereit und vermittelte zudem Trainingszeiten in Friedrichsfelder Turnhallen. Auch die PSP Sportpark GmbH, die das Gelände in Karlshorst betreibt, zeigte sich kooperativ. »Uns wurden Trainingsplatz, Übungsraum und Stall zu günstigen Bedingungen bereitgestellt«, sagt Kristina Kroß. Seit einigen Wochen nutzen die Voltigier-Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren einen Sandplatz im Freien gegenüber der Tribüne. Nur bei ganz schlechtem Wetter wird mittwochs in einem kleinen Übungsraum auf der Trabrennbahn geübt. Den Kindern und Jugendlichen macht es Spaß, draußen mit dem Pferd »Whisky« zu arbeiten. Ein bisschen Geduld müssen die Sportler allerdings aufbringen. Denn für die insgesamt 30 Mädchen steht nur ein Pferd zur Verfügung. Da kommen die Kids zu selten dran. »Ein zweites Pferd und einen zweiter Übungsleiter könnten wir gebrauchen«, sagt die Trainerin, die »Whisky« selbst ausgebildet hat. Der siebenjährige Wallach dreht nun geduldig im weichen Sand seine Runden. Dass ständig andere Mädchen auf seinem Rücken knien, Handstand machen und manchmal auch zu dritt turnen, scheint ihn nicht zu stören. Nach 90 Trainingsminuten bringen ihn die Mädchen wieder zurück in den Stall. Noch ist das ein langer Weg, fast bis zum anderen Ende der weitläufigen Anlage. Die neue Reithalle, die ursprünglich schon 2005 eröffnet werden sollte, wird dagegen dichter an der Tribüne errichtet. Doch das Projekt verzögert sich, weil die Finanzierung noch nicht steht. »Wir haben bis jetzt die Hälfte des Geldes, das sind 400 000 Euro, zusammen«, erklärt PSP-Geschäftsführer Dimitrios Vergos. Abspecken könne man das Vorhaben aber nicht, denn dann würde sich die Investition nicht rechnen. Vorbereitet ist der Bau indes: Schon im vergangenen Jahr wurden ehemalige Imbissbuden abgerissen. Auch ansonsten hat sich auf dem 37 Hektar großen Areal seit Übernahme durch die PSP Sportpark GmbH einiges verändert: Ein Abenteuerspielplatz, eine Bool-Anlage, ein Badmintonplatz und ein rustikaler Biergarten für 500 Besucher sind entstanden. Die Zahl der Renntage wurde auf 48 erhöht. www.psp-sportpark.de, Telefon: 50 01 71 22
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